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Internationale Pferde- und Kinderhilfe

Zu Weihnachten ist es besonders hart für die kleinen.

Ich sitze hier an meinem PC in Deutschland. Vor ein paar Tagen war ich noch in Rumänien. In wenigen Tagen bin ich wieder in Rumänien. Eigentlich wollte ich die Zeit nutzen um einen Spendenaufruf zu machen. Denn wer im Dezember pennt bekommt keine zusätzliche Weihnachtsspende.
Gestern arbeitete ich hart in Hannover. Gemeinsam mit den Tierärztinnen Julia und Julia und dem lieben Schmiedekollegen Paul kümmerten wir uns um Hufkrebspferde.
Ich wollte mich gestern Abend, nach Feierabend, noch an den PC klemmen. Im Auto überlegte ich schon welche besondere Story ich als Weihnachtsspendenaufruf schreiben würde.
Viele Kindergesichter gingen mir durch den Kopf, einige haben keine Haare mehr. Aber das wird schon wieder. Wir werden viele Kinder übernächste Woche in den Krankenhäusern besuchen. Zu Weihnachten ist es besonders hart für die kleinen und die großen Kinder. Wir bringen Geschenke und Süßigkeiten. Viele können ihre Eltern über Weihnachten nicht sehen. Zu weit weg, zu arm oder keine Anreisemöglichkeit. Oder einfach Quarantäne.
Und die Kinder sind tapferer als der dicke alte Hufschmied. Meine Gedanken werde ich hinter einem Lächeln verstecken. Leider verbirgt die Maske keine feuchten Augen.
Ich werde mich zusammen reißen und hoffe nur halb so mutig wie die Kinder zu sein.
Ich kam sehr spät zu Hause an gestern. Ich schaffte es noch unter die Dusche und schlief auf der Couch ein. Keine Weihnachtsgeschichte, versagt.
Um sechs Uhr heute morgen spielte ich mit den Hunden im dunkeln verstecken. Um 7.00 Uhr fuhr ich vom Hof. Ich besuchte liebe Leute und kümmerte mich um Pferde mit Huferkrankungen.

Jetzt ist es 19.00 Uhr. Feierabend und erschöpft. Ich tippe , aber die richtige Weihnachtsgeschichte kommt nicht über meine Finger. Aber sie muss kommen, sonst leiden Kinder oder Tiere oder Projekte.
Ich muss meine Birne einfach mehr anstrengen.
Ich habe Rückenschmerzen. Der alte Bürostuhl bringt mich noch einmal um.
Ich sitze alleine in unserem Vereinsbüro. Es sind kuschelige 12 Grad in dieser kleinen Lagerhalle.
Mein Textprogramm unterstreicht alles rot. Ich muss an Frau Jalowitzki denken, meine Grundschullehrerin. Sie hatte viel Geduld mit mir und konnte Klavier spielen. Sie war nie böse mit mir. Nun muss ich an die Kinder in Ostrumänien denken. Tolle Schulmöbel sind diese Woche durch Equiwent geliefert worden. So tolle bunte Sachen haben wir in Europas ärmster Schule gebaut. Bunte Zäune , bunte Tische und neue Tafeln. Vom Kindergarten bis zu Abschlussklasse.
Einen richtigen echten Computerraum haben die Kinder dort nun. Sie können lernen bei google nach einen Job zu suchen oder eine Mail zu schreiben. Sie lernen World und Exel.
Ein ganz tolle Direktorin ist dort. Ich glaube sie mag mich wirklich. Sie hat auch noch nie mit mir geschimpft. Ich weiß nicht ob sie Klavier spielen kann. Vielleicht ja, aber bestimmt nicht so schön wie Frau Jalowitzki.
Übernächste Woche bin ich an dieser tollen Schule in Rumänien. Die Schule ist nun auch ein bisschen Equiwent. Die Kinder bekommen Geschenke von uns. Und es ist warm in den Schulräumen. Denn es ist genug Brennholz vorhanden. Danke dafür- denke ich zu mir selbst.
Und vielleicht ließt ja auch meine Frau Jalowitzki mit. Sie müsste jetzt so 72 Jahre alt sein.
Liebe Frau Jalowitki von der Goetheschule. Erinnern Sie sich an einen kleinen blonden Markus 1980? Beim verlassen des Schulunterrichtes, im ersten Schuljahr, sprach er drei Worte auf englisch aus. Sie bekamen einen roten Kopf und lächelten. Erinnern Sie sich? „I love you“, sagte ich einst.
Leider bin ich noch heute schreibschwach und die Kommasetzung verstand ich nie. Das änderte auch nicht die Hochschule, sorry.
Sie verstanden damals wie wichtig Güte und Geduld war. Sie grenzten ein Kind, aus schwierigen sozialen Verhältnissen, nicht aus. Danke dafür.
Jeder hat eine faire Chance verdient, auch die Kinder in Ostrumänien. Zumindest hatte ich damals eigene Schuhe. Und Strom gab es Zuhause auch, zumindest meistens.
Mein Vater war damals der beste Papa der Welt. Vermutlich verstehe ich erst heute wie schwer es für ihn war einen Jungen alleine groß zu ziehen. Ich war seine ganze Welt und meine Kinder sind meine Welt für mich.
Nun muss ich an Hape denken. Herr Kerkeling kann wunderbar schreiben. Seine Bücher begleiten mich durch die Welt. Sie geben mit Kraft und Hoffnung. Und wenn ich Kinderfotos von Herrn Kerkeling sehe, sehe ich mich selbst.
Wie ähnlich unsere Kindheit war ist erstaunlich. Und bei mir veränderte auch ein Pferd mein Leben.
Und auch ich komme aus dem Ruhrpott…

Ich schweife ab, Entschuldigung.
Ich sollte nun endlich eine Weihnachtsgeschichte auf das Papier bringen. Die Uhr tickt und nun tut auch schon der Hintern weh. Ich brauche einen neuen Stuhl und endlich eine passende Geschichte.

Oder ich suche mir eine ganz andere Geschichte aus, um an Spenden zu kommen.
Wir benötigen dringend finanzielle Hilfe. Das kann man subtil in einer schönen Weihnachtsgeschichte verpacken oder man kann es direkt hinaus posaunen.
Das erste gelingt mir gerade nicht. Das zweite gehört sich nicht.

Ich hab’s!
Eine unserer vielen Familien in Not. Eine alleinerziehende Mutter mit ihre kleinen Halbwaisen. Ohne Strom und ohne Hoffnung in einer Hütte aus Lehm und ohne Wasser. Davon haben wir viele Familien. Wir liefern Grundnahrungsmittel und die Kleidung. Wir ermöglichen den Schulbesuch. Notfalls bauen wir auch eine Schule oder eine Strasse. Alles schon da gewesen. Fördermitglieder erinnern sich sicherlich daran. Vielleicht sollte ich darüber schreiben.

Ich überlegte auch über die fälligen Reparaturen in unserer Tierklinik zu berichten oder über die notwendige Erweiterung unserer mobilen Pferdetierarztautos.

Dann dachte ich wieder über die dringenden Baumaßnahmen an unseren ostrumänischen Gnadenhof (für Pferde und mehr..) nach. Ich muss noch 5km Zäune bauen und einen alten Stall mit über 600qm ausbauen.

Vielleicht sollte ich aber unsere Kleintierklinik berichten oder über das große Kastrationsprogramm für die Hunde und Katzen schreiben.
Außerdem fehlen noch drei gebrauchte Geländewagen für die neuen Tierärzte im Frühjahr 22.

Aber wirklich wichtig wäre es über das Belohnungsprogramm und die Hufbearbeitung zu schreiben. Damit konnten wir schon so vielen Pferden ein besseres Leben bescheren.
Hier fehlt wirklich Geld an allen Kanten. Die Hufeisen und die Materialkosten sind enorm.

Ein komischer Ton erklingt gerade aus meinem Computer. Dann ist es immer eine wichtige Mail aus unserer Tierklinik. Ich verlasse nun diesen Text kurz. Bitte bleiben Sie dran.

So, Mail gelesen. Sie ist von Doktor Alexander. Es ist nur ein einziges Foto und ein einzige Satz.
„Wir vermissen dich“ schreibt er. Meine Augen sind feucht.
Ich vermisse euch auch, rutscht über meine Lippen. Er kann mich nicht hören. Er ist ein paar tausend Kilometer entfernt.
Ich kenne das Pferd auf dem Foto, ich weiß wo das ist. Ich kenne die Geschichte hinter der Stute. Sie ist nun gesund und sie lebt. Und sie hat einen Besitzer der sie liebt. Das ist nicht selbstverständlich, weder in Rumänien noch in Deutschland . Was ist überhaupt Liebe. Ich liebe einige Menschen und ich liebe so einige Tiere. Und wenn ich nur eines meiner geliebten Geschöpfe verlieren würde, so wäre mein Herz in zwei Teile gebrochen. Ein Verlust würde mich zerstören. Das ist meine Definition von Liebe.

Dies Jahr schenken wir uns alle ganz viel Nichts zu Weihnachten, gar nichts. Wir sparen das Geld und erfüllen Kindern kleine Wünsche. Ich habe wirklich alles, sogar eine Armbanduhr und einen ergonomischen Amboss. Mein Hufschmiedeauto hat gerade erst einmal 320.000 km gelaufen, also neuwertig.
Ich laufe in hochwertigen Arbeitsschuhen , die Stahlkappe ist sogar aus Aluminium. Gestern besuchte mich eine Frau in der Tierklinik in Hannover. Sie ist eine Sponsorin. Vermutlich ahnte sie nicht, dass ich meine teuersten Schuhe an hatte. Ich hatte sie extra geputzt und mit Huffett aufpoliert. Eine dumme Idee. Ständig hingen Späne und Stroh an den Schuhen. Vermutlich hält sie mich nun für einen Ökotypen. Die Frau war sehr nett und sie hatte gute Neuigkeiten für uns.
Die beiden Tierärztinnen Julia und Julia bewirteten uns mit Kaffee. Wie reich ich doch eigentlich bin, oder?
Ich bin von Menschen umgeben welche mich umsorgen. Ich habe eine fantastische Familie und so tolle Kinder. Mit Tiffany habe ich die beste Teampartnerin der Welt. Es gibt Menschen welche mich aufrichtig lieben. Und das ist sicherlich nicht selbstverständlich. Ich bin launisch und kann ein richtiger Choleriker sein. Ich schreie und ich drohe. Ich fordere sehr viel von meinem Umfeld. Und alle sind toleranter als ich je sein könnte.
Ich bitte hiermit um Verzeihung. Ich bitte um Verzeihung für all meine Wutausbrüche.
Die Erkenntnis, ein unangenehmer Zeitgenosse zu sein, schmerzt.
Aber Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.
Angeblich kann ja jeder ein besserer Mensch werden. Ich werde es versuchen.

So, nun habe ich noch immer keine brauchbare Geschichte geschrieben. Meine Finger bringen heute keinen gescheiten Text zu Stande. Denn gedanklich bin ich schon in Rumänien.
Ich versuche es die Tage erneut und entschuldige mich.
Herzlichst, Markus Raabe

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