Ich muss niemanden etwas vormachen.
Ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen.
Ich bin ein Ruhrpottkind.
Ich bin ein Hufschmied.
Ich bin jetzt 48 Jahre alt.
Mit 58 hätte ich vielleicht anders entschieden.
Ich werde es niemals herausfinden.
Ich bin nicht frei von Schuld oder Sünde.
Und ganz sicher bin ich kein Vorbild, es wäre Heuchelei.
Die Gesellschaft ist derzeit genug gespalten. Ich möchte nicht dazu beitragen.
Ich polarisiere ohnehin schon genug.
Ich habe auch noch Träume und Wünsche.
Ich bin auch kein Mönch mit einer Stoffkutte und trockenem Brot.
Und ja, gerne würde ich auch einmal mit einem Ferrari durch die Gegend rasen.
Ich mache dumme Sprüche und manchmal bin ich cholerisch und unbeherrscht.
Ich neige zur Selbstüberschätzung, ich handel oft viel zu spontan.
Aber ich übe auch Selbstkritik und weiß ganz sicher, dass ich nicht mit
einem Bundesverdienstkreuz umherlaufen sollte.
Vielleicht ist es auch falsch die Sache überhaupt öffentlich zu machen.
Aber viele Menschen stehen hinter mir, eben weil ich stets ausspreche was ich denke und fühle.
Ich schrieb meine Ablehnung in wenigen Augenblicken und druckte diese sofort aus.
Ich las es noch einmal durch und entdeckte Fehler. Einen korrigierte ich von Hand.
Dann änderte ich nichts mehr. Denn ich bin nicht fehlerfrei, meine Zeilen sind es oftmals auch nicht.
Und ich möchte auch gar nicht diesen Anspruch für mich verbuchen.
Andere Menschen hätten solch eine Auszeichnung wohl eher verdient als ich. Zum Beispiel die
älteste diensthabende Krankenschwester in Deutschland.
Ärmel hoch und unser Land und unser Europa besser machen. Wofür? Für meine Kinder und für
eure Kinder, für unsere Enkel und für die Generationen danach.
Danke dass ihr bei mir seid.
Markus Raabe
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