Liebe Freunde. Dies ist KEIN Spendenaufruf.
Stellen Sie sich einmal vor Ihr Kind würde auf einer Müllhalde aufwachsen. Natürlich denkt jetzt jeder, dass er ja dann keine Kinder hätte. Aber ist das wirklich so einfach? Und können diese Kinder etwas dafür? Sollen wir die Kinder bestrafen weil uns die Eltern missfallen? Oder ist vielleicht hier eine Mutter unverschuldet in Not geraten?
Wer verurteilt und wer wird es nun zum Guten ändern?
Wie gesagt, kein Spendenaufruf. Ich möchte einfach nur meine Gedanken sortieren.
Es geht auch nicht um Kleidung oder eine Zahnbürste.
Das ist in unserem rumänischen Lager vorhanden.
Dieses Bild erhielt ich vorhin von einem unserer Tierärzte aus Rumänien.
Darunter stand: „Markus, wir brauchen dich“.
Dieser Satz machte mir ein wenig Angst.
Denn die Last wiegt schwer.
Gut gelaunt berichte ich oft von den Erfolgen aus unserem Kastrationsprogramm für die Hunde und Katzen.
Ich berichte oftmals von unserer Tierklinik oder von unserem größtem Projekt, der Pferdehilfe.
Welche Gedanken mir bei diesem Bild durch den Kopf schießen? Wie können wir den Kindern eine faire Chance im Leben bieten.
Ich rede hier von einem Schulabschluss, raus aus der Teufelsspirale.
Wir geben Nahrung und ärztliche Versorgung in Extremsituationen. Wir geben Notunterkünfte und bauen Kinderzimmer mit Schreibtisch und elektrischer Beleuchtung.
Aber wir können nicht jede Ungerechtigkeit ausbügeln.
Unser Humanprogramm ist nachhaltig aufgestellt, dennoch ersetzen wir nicht ein intaktes Elternhaus.
Und diese Kinder sind unschuldig. Kinder sind immer unschuldig. Egal ob Kinder in der EU oder in Bangladesch geboren werden, sie wurden nicht gefragt.
Wir haben Sozialarbeiter und Tierärzte welche sich dieser Situation annehmen. Aber letztendlich liegt die eigentliche Verantwortung bei mir.
Diese Kinder werden bereits durch Nahrung von Equiwent versorgt. Ich habe erst übernächste Woche weitere Informationen.
Und dieses Bild ist auch nur eines von vielen Bilder täglich. Im Moment sind es sehr viele Bilder auf meinem Handy und in meinem Kopf.
Und manchmal zieht es sich wie eine Schlinge um meinen Hals zusammen. Was kann ich noch liefern und leisten?
Wie lange bin ich noch gesund und fit? Ich weiß es nicht.
Aber wenn die Sorgen wachsen und die Augen feucht werden schreibe ich oft solche Worte nieder, so wie jetzt. Es hilft mir.
Und ich weiß wie viele Menschen da draußen hinter uns stehen.
Ihr Mitglieder, Förderer und Facebookfreunde , ihr gebt mir Kraft und Hoffnung.
Und dafür möchte ich Danke sagen.
Nun ist es Sonntagabend und nächsten Sonntag werde ich schon wieder in Rumänien sein.
Mit meinen Handyvideos versuche ich euch wieder ganz nahe dabei sein zu lassen. Ich habe nun noch eine ganz stramme Woche vor der Brust.
Ich muss viele Pferdchen beschlagen bzw huftechnisch bearbeiten. Und dann habe ich wieder Startgeld für eine neue Tour nach Rumänien.
Ein fantastisches Team aus Ärzten und Hufschmieden wartet auf mich dort. Alles lief auch während meiner Abwesenheit weiter. Das gibt Kraft und Hoffnung.
Gepaart mit eurer Empathie sind wir gemeinsam unschlagbar.
Danke!
Euer Markus Raabe